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Kein Methodenwechsel beim Monitoring neutralisierender Antikörper

Momentan lassen sich viele Menschen darauf testen, ob bei ihnen nach Infektion oder Impfung noch Immunität gegen das Coronavirus besteht. Doch die Titer der neutralisierenden Antikörper, die im Labor mit verschiedenen Methoden gemessen werden, sind untereinander nicht vergleichbar. Nach einer Infektion oder Impfung gegen das Coronavirus entwickeln sich neutralisierende Antikörper (NAb), die COVID-19 verhindern können. Die Assays zur Messung der NAb-Titer weisen nicht alle die gleichen Antikörper nach. Einige Tests detektieren beispielsweise Antikörper, die gegen das gesamte Spikeprotein oder nur gegen die S1-Untereinheit oder spezifisch gegen die Rezeptor-bindende Domäne (RBD) gerichtet sind.

 

Eine in diesem Jahr veröffentlichte Untersuchung zeigte, dass Immunglobuline der Klasse G (IgG) gegen die Rezeptor-bindende Domäne (RBD) des Spikeproteins die beste Korrelation zur Virus-neutralisierenden Aktivität aufweisen.1 Diese Anti-RBD-IgG Antikörper weist der quantitative InfectCheck COVID-19 NAb Schnelltest nach (Vertrieb Deutschland: concile GmbH).

 

Mehrere Studien haben inzwischen gezeigt, dass die Ergebnisse unterschiedlicher Methoden zur Messung der NAb-Titer nicht miteinander vergleichbar sind. Daher sollte das individuelle Monitoring der neutralisierenden Antikörper stets mit dem gleichen Assay erfolgen.2, 3

 

Zu beachten ist beim Vergleich der mit verschiedenen Assays gemessenen Werte auch die Einheit, in der die Ergebnisse ausgegeben werden. Seit Einführung des WHO Standards (NIBSC 20-136) für SARS-CoV-2 Antikörper sollten die Tests an diesem Standard kalibriert sein und die Ergebnisse in BAU/ml angegeben werden, was bisher noch nicht einheitlich erfolgt.


1  Fujigaki H et al. J Immunol 2021;206:2393-2401
2  Infantino M et al. International Immunopharmacology 2021; 100, 108095
3  Lukaszuk K et al. Vaccines 2021; 9, 840